SICHT_FELD 4

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Schleusenplattform, Kiel-Wik

Herzlich Willkommen am SICHT_FELD 4. Diese Tafel ist Teil eines künstlerischen Projektes der Künstlerin Ute Diez, das unter dem Themenschwerpunkt “Kunst im öffentlichen Raum für sehbehinderte Menschen” Aussichten in künstlerische Reliefs umwandelt. Auf dem Relief ist eine typische Aussicht abgebildet, die man von diesem Standort aus hat. In das Bildmotiv ist Brailleschrift integriert.

Was Sie vorab unbedingt wissen sollten: Alle SICHT_FELDER zeigen unter anderem Wasser. Teil des künstlerischen Konzeptes ist es, dass das Wasser immer als Brailleschrift dargestellt ist. Da diese durch im Wasser befindliche Objekte unterbrochen sein kann, ist es auch der Text, der sich dadurch vor allem fragmentarisch erschließt und poetisch auf den Standort eingeht. Ebenso wie das Bild lässt sich alles nur Stück für Stück zusammensetzen. Lassen Sie sich überraschen.

Auf dem Foto ist ein Relief abegebildet, das einen Blick in den Kanal zeigt, auf dem ein Containerschiff von hinten zu sehen ist.

Bildbeschreibung:

Die Tafel zeigt einen typischen Blick in den Kanal. Hier wird besonders das Prinzip der Zentralperspektive deutlich, die das Wasser optisch von vorne nach hinten verjüngen lässt. Im oberen Bereich der Tafel befindet sich lediglich der Himmel mit drei Wolken. In diesen ragt bereits ein Teil des Containerschiffes mit seinen Funkmasten. in der Mitte des Motivs befindet sich die Horizontlinie. Wenn sie von links nach rechts rüber tasten, erfühlen sie zunächst Bäume und einige Silos und Gebäude, hinter denen sich die Holtenauer Hochbrücke hervorschiebt. Diese geht leicht gebogen über den Kanal. darunter befinden sich noch weitere Gebäude und klein dargestellte Schiffe, da diese sich weit weg befindet. Eigentlich würde die Brücke rechts noch ein Stück weiter führen, bis sie auf der gegenüberliegenden rechten Uferseite wieder in eine Reihe aus Bäumen und Häusern über geht. Doch auch an dieser Stelle schiebt sich das Containerschiff davor. Dieses befindet sich ungefähr auf der Bildmitte. Da es dem Betrachter sehr nahe ist, also gerade erst aus der Schleuse gefahren kommt, die sich von Ihrem Standort aus aus rechts befindet, ist es im Vergleich zum gesamten Bildausschnitt sehr groß dargestellt. So kann man in etwa die Größe des Schiffes vorstellen. Die Uferböschungen schieben sich links und rechts schräg nach hinten zum Fluchtpunkt in die Mitte. Aus diesem Grund verjüngt sich auch das Wasser. Damit deutet sich die Länge des Kanals an, in den man von Ihrem Standort aus direkt hineinschauen kann. Links und rechts vom Schiff befinden sich außerdem Fahrrinnenmarkierungen in Form von Pollern und Holzplanken. Auch diese gehen von der unteren Bildkante wegen der Perspektive im Bild schräg in Richtung Bildmitte nach oben zum Fluchtpunkt. In der Realität beginnen sie also kurz hinter dem Standort im Wasser und führen ein Stück in den Kanal rein.

Lassen Sie sich überraschen und lesen sie das Bild immer wieder neu und von verschiedenen Stellen aus. Es ergeben sich so hoffentlich immer wieder neue Sinnzusammenhänge. Dieses Suchen und immer wieder neu finden stellt eine der Strategien künstlerischer Wahrnehmung dar. Ich wünsche Ihnen dabei viel Freude.

“Der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) ist die meist befahrene künstliche Seeschifffahrtsstraße der Welt. Er verbindet die Nordsee mit der Ostsee. In seiner Bedeutung ist der Nord-Ostsee-Kanal nicht nur wichtiger Teil der regionalen Wirtschaftsstruktur, sondern auch wesentlicher Baustein des transeuropäischen Verkehrsnetzes. Durch seine Weg- und Zeitvorteile stellt die Bundeswasserstraße Nord-Ostsee-Kanal für die internationale Schifffahrt einen großen wirtschaftlichen Vorteil dar. Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) gewährleistet die kontinuierliche Unterhaltung des Nord-Ostsee-Kanals und stellt langfristig einen sicheren und verlässlichen Transportweg zur Verfügung.”

Auf dem Foto ist das Relief am Zaun mit samt seinem Umraum abgebildet.

Die Textfragmente im künstlerischen Motiv sind der Homepage des Wasser- und Schifffahrtsamtes entnommen. Ein besonderer Dank gilt dem Verein Andersicht e.V. für seine Unterstützung, dem Amt für Soziale Dienste der Landeshauptstadt Kiel für die finanzielle Förderung des Projektes sowie der WSA-Nord-Ostsee-Kanal für die Erlaubnis zur Anbringung des Schildes.

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