Olympiazentrum, Kiel Schilksee
Herzlich Willkommen am SICHT_FELD 1. Diese Tafel ist Teil eines künstlerischen Projektes der Künstlerin Ute Diez, das unter dem Themenschwerpunkt “Kunst im öffentlichen Raum für sehbehinderte Menschen” Aussichten in künstlerische Reliefs umwandelt. Auf dem Relief ist eine typische Aussicht abgebildet, die man von diesem Standort aus hat. In das Bildmotiv ist Brailleschrift integriert.
Was Sie vorab unbedingt wissen sollten: Alle SICHT_FELDER zeigen unter anderem Wasser. Teil des künstlerischen Konzeptes ist es, dass das Wasser immer als Brailleschrift dargestellt ist. Da diese durch im Wasser befindliche Objekte unterbrochen sein kann, ist es auch der Text, der sich dadurch vor allem fragmentarisch erschließt und poetisch auf den Standort eingeht. Lassen Sie sich überraschen.
Auf dem Foto ist ein Relief abgebildet, das ein Strandmotiv zeigt und auf welchem Brailleschrift integriert ist.
Bildbeschreibung:
Auf der Tafel ist ein Ausschnitt des vorhandenen Ausblicks dargestellt. Grob lässt sich das Bild in die drei Bereiche Himmel, Wasser und Strand einteilen. Der Himmel nimmt von oben fast den halben Bildraum ein. Dort lässt sich auf der linken Seite eine Möwe im Flug ertasten. Die Größe deutet an, dass sie dem Betrachter sehr nah ist. Außerdem kann man Wolken fühlen. Die Horizontlinie befindet sich deshalb ungefähr in der Bildmitte. Von rechts lassen sich hier, wegen ihrer Entfernung sehr flach ausgestaltet, verschiedene Elemente zu tasten. Von rechts nach links befindet sich das Mahnmal in Laboe, ein typisches Merkmal des Blickes auf die andere Seite der Förde, weitere undefinierbare Uferelemente, vorwiegend Bäume, die Colorline bei der Einfahrt in die Förde , wieder eine Uferlinie, ein weiteres großes Schiff und den letzten Bereich auslaufendes Ufer hin zum offenen Meer. Beim Übergang zum Wasser befinden sich ein paar Segelboote. Das eine, welches sich weiter vorne befindet, ist detaillierter und größer dargestellt. Wenn Sie das Wasser, also die in Braille übersetzten Textfragmente, lesen, werden Sie weitere Elemente neben den Segelbooten im Wasser wahrnehmen, wie zum Beispiel eine Boje, ein Pfahl als eine Art maritime Befeuerung, und ein Motorboot. Auf der linken Seite ragen Steine und der ein Steg mit Geländer ins Wasser. Unterhalb der beschriebenen Horizontlinie rechtsseitig mit dem Mahnmal ist eine molenartige Steinanordnung angedeutet. Direkt an der unteren Wasserkante stehen mittig zwei Erwachsene Personen. Auf der rechten Seite spielt ein Kind. Diese Personen ragen aufgrund der Perspektive vom Blickwinkel aus ins Wasser. Tatsächlich stehen sie an der Wasserkante.
Lassen Sie sich überraschen und lesen sie das Bild immer wieder neu und von verschiedenen Stellen aus. Es ergeben sich so hoffentlich immer wieder neue Sinnzusammenhänge. Dieses Suchen und immer wieder neu finden stellt eine der Strategien künstlerischer Wahrnehmung dar. Ich wünsche Ihnen dabei viel Freude.
Das Olympiazentrum Kiel-Schilksee, nördlich des Nord-Ostsee-Kanals, ist eine historische Sportstätte, die bis heute Austragungsort nationaler und internationaler Sportveranstaltungen ist. Hier wird Nachhaltigkeit gelebt. Bereits 1969 wurde der Grundstein für die Bauten des Olympiazentrums gelegt. Hier wurden 1972 die olympischen Segelwettbewerbe ausgetragen. Seitdem ist Kiel-Schilksee das sportliche Zentrum der legendären Kieler Woche und vieler weiterer Segelregatten. Der Schilkseer Strand ist Austragungsort nationaler Beachvolleyball-Meisterschaften und Beachsoccer-Turniere. Darüber hinaus ist das Olympiazentrum ein Ort für viele weitere Veranstaltungen.
Auf dem Foto ist das Relief am Geländer befestigt mit samt seinem Umraum abgebildet. Im Hintergrund deutet sich dadurch die abgebildete Aussicht an.
Die Textfragmente im künstlerischen Motiv sind unter anderem dem Buch “725 Jahre Schilksee” von Hannelore Pieper-Wöhlk und Dieter Wöhlk und der Seite der Landeshauptstadt Kiel entnommen. Ein besonderer Dank gilt dem Verein Andersicht e.V. für seine Unterstützung und der Abteilung Olympiazentrum Schilksee und Kieler Sportboothäfen vom Amt für Wohnen und Grundsicherung der Landeshauptstadt Kiel für die Bereitstellung des Aufstellungsortes und das Vertrauen.
Finanziert wurde diese Tafel durch den Kunstbeirat der Landeshauptstadt Kiel!
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