SICHT_FELD 3


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Schönberger Straße Kiel / Alte Schwentinebrücken

Sie sehen hier die Dokumentation des temporären SICHT_FELD 3.

SICHT_FELD3

Diese Tafel war Teil eines künstlerischen Projektes der Künstlerin Ute Diez, das unter dem Themenschwerpunkt “Kunst im öffentlichen Raum für sehbehinderte Menschen” Aussichten in künstlerische Reliefs umwandelt. Als eines der ersten SICHT_FELDER war es auch wegen der begrenzten Genehmigung von Beginn an temporär konzipiert. Dies eröffnete die Möglichkeit, das Material aus dem 3D-Drucker für den Außenraum zu testen. Nach einem halben Jahr offenbarten sich einige Schwachstellen im Prozess. Diese lieferten aber auch viele Erkenntnisse für zukünftige Projekte. In der Ausstellung “Pfusch” der Grafikklasse im Rahmen der Jahresausstellung der Muthesius Kunsthochschule Kiel war die Platte nun zum letzten Mal zu sehen und zu tasten. Auf dem Relief ist eine typische Aussicht abgebildet, die man von diesem Standort aus hat. In das Bildmotiv ist Brailleschrift integriert.

Was Sie vorab unbedingt wissen sollten: Alle SICHT_FELDER zeigen unter anderem Wasser. Teil des künstlerischen Konzeptes ist es, dass das Wasser immer als Brailleschrift dargestellt ist. Da diese durch im Wasser befindliche Objekte unterbrochen sein kann, ist es auch der Text, der sich dadurch vor allem fragmentarisch erschließt und poetisch auf den Standort eingeht. Lassen Sie sich überraschen.

SICHT_FELD3

Auf dem Foto ist ein Relief abgebildet, das einen typischen Blick in die Schwentinemündung zeigt und auf welchem Brailleschrift integriert ist.

Wenn Sie das Relief ertasten, werden Sie verschiedene horizontale Bereiche bemerken. Von oben anfangend befindet sich dort der Himmel mit ein paar zarten Wolken und einer kreisenden Möwe auf der rechten oberen Bildseite. ungefähr auf der horizontalen Bildmitte befinden sich auf der linken Seite sehr viele Segelboote, die dort angelegt haben. Wenn sie nun weiter in die Mitte vortasten, bemerken Sie der Perspektive folgend, also in weiterer Entfernung einen Fähranleger und eine unweit davon entfernte Fähre. Diese ist wegen ihrer Entfernung zum Betrachter bereits nur noch sehr klein dargestellt. Dahinter können Sie, sehr flach angedeutet, weil es nur noch schemenhaft zu erkennen ist, am Horizont Häuser der Kiellinie wahrnehmen. Diese Stelle stellt den Fluchtpunkt der gesehenen Perspektive dar. Rechts auf der Mittellinie weiter rüber tastend werden die Elemente des Umraums wieder größer, weil sie dem Betrachter näher kommen. Dort befinden sich neben zwei Häusern auch einzelne Boote und ein Anleger. Im großen unteren Bildteil befindet sich fast ausschließlich Wasser und somit dem künstlerischen Konzept folgend Text. Unterbrochen wird dieser hin und wieder durch einzelne Elemente, wie eine Möwe auf einem Pfahl, einem weiteren Pfahl und auf der rechten Seite die alte Schleusenanlage.

“Mit 62 Kilometer Länge ist die Schwentine einer der längsten Flüsse Schleswig-Holsteins. Sie entspringt in mehreren Quellbächen am höchsten Punkt des Landes, dem Bungsberg, in fast 120 Meter Höhe. Bis sie in Kiel in die Ostsee mündet, durchfließt sie auf einer landschaftlich sehr abwechslungsreichen Strecke die Orte Eutin, Bad Malente, Plön, Preetz und Schwentinental. Sie quert 16 natürliche Seen und einen Stausee.”

SICHT_FELD 3 Standort

Auf dem Foto ist das Relief am Geländer befestigt mit samt seinem Umraum abgebildet. Im Hintergrund deutet sich dadurch die abgebildete Aussicht an.

Die Textfragmente im künstlerischen Motiv und die Zitate auf dieser Seite sind unter anderem verschiedenen Wanderblogs, einem Bericht des NDRs sowie der Homepage der Landeshauptstadt Kiel entnommen. Das verwendete Gedicht ist von Elmar Schenkel. Ein besonderer Dank gilt dem Verein Andersicht e.V. für seine Unterstützung, dem Amt für Kultur und Weiterbildung der Landeshauptstadt Kiel für die finanzielle Förderung des Projektes und dem Tiefbauamt der Landeshauptstadt Kiel für die Bereitstellung des Aufstellungsortes.

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